Gemischter Chor Hilden 1907
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Rede von Bürgermeister Günther Scheib

100 Jahre
Gemischter Chor
Hilden Süd „Almrausch“
Feierstunde des Sängerkreis Niederberg
22.04.2007, 10.30 Uhr
Gemeindesaal, evang. Gemeindehaus
Schulstr.

(~ 9 Minuten)


Meine sehr geehrten Damen und Herren
liebe Frau Thieme,
sehr geehrter Herr Wasserloos,
(2. Vors. des Sängerkreis Niederberg)


zunächst einmal herzlichen Dank an den Gemischten Chor Hilden-Süd Almrausch, der uns schon in so hervorragender Weise auf den Tag eingestimmt hat.

Einmal im Jahr lädt der Sängerkreis Niederberg zu einer Feierstunde, um die Sänger-Jubilarinnen und Jubilare zu ehren.
Das es den Sängerkreis Niederberg in diesem Jahr nach Hilden geführt hat ist natürlich kein Zufall,

sondern auch eine Reminiszenz an den Gemischten Chor Hilden-Süd „Almrausch“, wie er offiziell heißt, der in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiert.

Nun ließe es sich vortrefflich über solche Veranstaltungen wie hier und heute streiten.
Kritische Fragen werden gestellt und nicht immer wird mit Sachkenntnis und ohne Vorurteile diskutiert
„Müssen solche Veranstaltungen wirklich sein,
ist es notwendig Ehrungen vorzunehmen,
gibt es nicht schon zu viel davon
aber auch
Vereinsmeierei und Selbstbeweihräucherung“
sind Fragestellungen und Aussagen die man immer wieder hört.

Um es ganz deutlich zu sagen,

ich bin fest davon überzeugt, dass Ehrungen als Bestandteil des Vereinslebens aber auch unseres gesellschaftlichen Lebens unverzichtbar sind.

Insofern begrüße ich nicht nur die vom Sängerkreis jährlich veranstaltete Feierstunde sondern nutze gerne die Gelegenheit ihnen hierfür zu danken und sie herzlich in Hilden willkommen zu heißen.


Meine Damen und Herren,

Musik ist allgegenwärtig
- nicht immer als Quell steter Freude, wenn man an manche Telefonwarteschleifen und manche Kaufhaus-Berieselung denkt.

Aber das Konzertangebot auch in unserer Stadt berücksichtigt nahezu alle Stilrichtungen, darüber hinaus gibt es ein umfangreiches und vielfältiges Musikangebot der Rundfunk- und TV-Sender, längst ist auch das Internet zu einer unerschöpflichen Quelle für Musik geworden.
Was will ich damit sagen?
Musik gehört zu unserem Alltag.

Hier stellen sich nun verschiedene Fragen,
Welchen Stellenwert hat Musik für den Einzelnen?
Wie nehmen wir die Musik wahr?
Aus Untersuchungen ist bekannt, dass nahezu alle Befragten erklären, Musik zu lieben, aber deutlich weniger Menschen sind bereit und in der Lage, selbst zu musizieren.
Natürlich muss bei der Bewertung dieses Ergebnisses auch unser gegenwärtiges Umfeld berücksichtigt werden.
Wir alle sind heute sehr viel mobiler als vor 20 oder gar 50 Jahren.
Ob mit dem eigenen Fahrzeug oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, in kürzester Zeit erreichen wir heute Ziele, die früher, nach einem langen Arbeitstag, praktisch unerreichbar waren.
Das Freizeitangebot spricht alle Gruppen unserer Gesellschaft an und ist selbst in unserem direkten Umfeld riesig, in Verbindung mit der gegebenen Mobilität praktisch unüberschaubar.
Natürlich ist auch nicht jeder Mensch musikalisch.
Und natürlich erfordert es einiges an Engagement, um seine Stimme zu bilden und es braucht Zeit und Mühe, die Stimme zu schulen um in einem Chor und dann als Chor bestehen zu können.
Geduld und Einsatz sind selbstverständliche Wegbegleiter.
Kein leichter Weg, aber sie alle werden mir zustimmen,
ein lohnenswerter Weg.
Jeder, der sich der Mühe unterzieht, seine Stimme zu schulen und in einem Chor mit zu singen, wird reich belohnt.
Jede Minute, die man mit Musik verbringt, ist ein Gewinn.
Es ist eine
unbestrittene, wichtige Erkenntnis, dass Singen gesundheitsfördernd ist, ein positives Lebensgefühl stärkt und die geistige Beweglichkeit bis ins höchste Alter fördert.
Wer singt geht also nicht nur seinem persönlichen Hobby nach sondern fördert zugleich die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden.
Wer musikalische Kompetenzen erwirbt, erwirbt zugleich auch menschliche Kompetenzen.
Er lernt, auf den anderen zu hören, und das kommt der gesamten Gesellschaft zugute.
Deshalb ist es wichtig, dieses kulturelle Engagement zu unterstützen und es immer wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Deshalb sind auch solche Veranstaltungen wie heute unverzichtbar.

Meine Damen und Herren,
sicherlich werde ich hier in der Runde nur erfreuliche Antworten erhalten, wenn ich frage,
wo wird heute noch zu Hause im Kreis der Familie gesungen?
Das, was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute eher die Ausnahme,
leider allzu häufig reduziert auf mehr oder minder erzwungenes Singen der Jungen und Mädchen vor dem Weihnachtsbaum.
Bestimmt nicht das geeignete Mittel um den Kindern Spaß und Freude am singen zu vermitteln.
Eltern können und wollen sich privaten Musikunterricht nicht leisten,
allzu oft kommt auch der Musikunterricht in unseren Schulen zu kurz
und die Vielzahl der Freizeitangebote habe ich schon angesprochen.
Insofern kommt den Chören und Gesangsvereinen ein hoher Stellenwert zu.
Sie müssen in die Bresche springen, die gerade genannten Lücken füllen
Sie tun das in ganz hervorragender Weise.
Hierfür möchte ich ihnen heute und an dieser Stelle auch ganz herzlich Dank sagen.
Seien sie versichert, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten sie, wo immer möglich, unterstützen werde.
Sicher haben wir hier bei uns in Hilden gute Bedingungen für das Chorleben geschaffen, und sie, die Chöre, bedanken sich dafür mit hervorragenden Konzerten,
das heißt aber nicht, das wir uns mit dem Erreichten zufrieden geben dürfen, uns gleichsam darauf ausruhen können, vielmehr müssen wir gemeinsam alles daran setzen, diese Entwicklung fort zu führen.


Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich habe eingangs schon darauf hin gewiesen, die diesjährige Feierstunde des Sängerkreises Niederberg in Hilden stattfinden zu lassen geschieht auch zu Ehren des Gemischten Cor Hilden-Süd „Almrausch,
der in diesem Jahr 100 Jahre jung wird.

Ein besonderes Jubiläum zu dem ich ganz persönlich, aber auch im Namen von Rat und Verwaltung unserer Heimatstadt herzlich gratuliere.

Der Chor „Almrausch“ ist in Hilden durchaus bekannt und führt kein „Mauerblümchen Dasein“.

Zum achtzigsten Geburtstag titelte eine große, in Hilden erscheinende Tageszeitung
„Ein Stück Geschichte des Hildener Südens“.
Nun habe ich mich auch ein wenig mit der Geschichte des Gemischten Chor Hilden-Süd beschäftigt.
Dabei sind mir 2 Dinge besonders aufgefallen:
Zum einen hat der Chor, unabhängig von den durch die beiden Weltkriege gegebenen Zwangspausen, eine stetig gute Entwicklung genommen

Zum anderen sind entscheidende Positionen im Vereinsgefüge von Personen besetzt worden und besetzt, die ihre Funktion über viele Jahre und Jahrzehnte ausgeübt haben und ausüben.

In 100 Jahren Almrausch hat es einschließlich der amtierenden Vorsitzenden, Frau Marlies Thieme, nur 6 Vorsitzende gegeben.

Unterboten wird dieser Wert von den Dirigenten.
Hier nennt die Vereinschronik lediglich 4 Namen, von Herrn Rektor Keller über Herrn Musikdirektor Olbertz und Frau Monika Horn zu Herrn Chordirektor Karlfried Tusselmann.

Dieses hohe Maß an Beständigkeit ist eine ausgezeichnete Basis für die positive Fortentwicklung des Vereins.

Zugleich ist es ein Beweis für die hervorragende Arbeit die hier erbracht wurde und wird, und, und dass muss auch einmal gesagt sein, dokumentiert das große Vertrauen, dass die Chormitglieder -zu Recht- den Betroffenen entgegenbringen.


Nicht zuletzt ist es Ausdruck des hohen persönlichen Einsatzes, der, ohne wirtschaftliche und materielle Anreize oder Vorteile, gerade in unserer heutigen Zeit, die von Börsendaten geprägt wird und in der wir oft genug in den Augen unseres Gegenüber das Euro-zeichen sehen, gar nicht mehr selbstverständlich ist.

Guten Gewissens können wir bei diesen Funktionsträgern also von einem Handeln aus tiefster innerer Überzeugung reden.

Nun, meine Damen und Herren, ich will mich an dieser Stelle aber noch einmal den Skeptikern zuwenden.

Oft genug werden langjährige Mitgliedschaften oder Funktionen in den Führungsebenen mit abwertenden

Bemerkungen wie zum Beispiel

die haben ja kein zu Hause“

kommentiert.

Von denen, die meinen etwas mehr Verständnis zu haben kommt der Hinweis

da müssen mal Köpfe rollen“


Nein, die Skeptiker meinen damit etwas anderes,
sie sehen das Risiko des Stillstandes oder sogar des Rückschritts.

Von Stillstand oder gar Rückschritt kann man aber bei ihnen nun wirklich nicht sprechen.

Sie überzeugen uns regelmäßig vom Gegenteil.

Ihre Konzerte sind von außergewöhnlicher Qualität und zählen zu den kulturellen Höhepunkten
und um Besucherzahlen brauchen sie sich keine Gedanken machen.


Lassen sie mich nur noch eine kleine Auffälligkeit ansprechen, die mich schmunzeln lies,

vielleicht auch, weil sie maßgeblich zu der so positiven Entwicklung des Chores beigetragen hat?

Es gibt keinen Hinweis auf irgendeine wichtige Funktion im Verein, die von einem Politiker wahrgenommen wurde.

Eine glückliche Fügung oder vorausschauendes Handeln?

Ich vermag es nicht zu beurteilen und will hier und heute nicht weiter spekulieren.


Ihre Leistungen, liebe Sangesfreunde des Gemischten Chor Almrausch möchte ich heute im Besonderen würdigen.

Schon seit über 100 Jahren bringen sie mit ihrem Engagement den Menschen Freude.

Dafür ernten Sie überall große Anerkennung.

Ich möchte Ihnen herzlich dafür danken, dass Ihnen die Bewahrung unserer kulturellen Traditionen so viel bedeutet und Sie ihr einen großen Teil Ihrer freien Zeit widmen.

Sie sind immer, wie man so schön sagt, mit ganzen Herzblut dabei: bei jeder Probe, jedem Auftritt und jeder Chorfahrt.

Mit Hingabe spüren Sie neuen Liedern nach und erweitern beständig Ihr großes Repertoire.

Und wie wäre es um die Musik bei uns bestellt, wenn nicht Sie die jungen Leute für gemeinsames Singen und Musizieren begeistern würden.

Dass ein Nachwuchsproblem besteht, dessen bin ich mir bewusst.

Dass doch immer wieder auch Jüngere zu Chorgesang und gemeinsamem Musizieren finden, ist auch Ihrem Engagement zu verdanken.
In einer Zeit, in der überwiegend professionelle Spitzenleistungen Beachtung finden und der Kommerz weitgehend den Alltag bestimmt, sind gerade die nur aus Lebensfreude und Begeisterung für die Musik erbrachten kulturellen Leistungen für unsere Gesellschaft unverzichtbar.


Meine sehr verehrten Damen und Herren,
Almrausch ist darüber hinaus auch ein Chor mit einem hohen sozialen Engagement.

Gerade in der heutigen, eher durch Egoismen geprägten Zeit, ist es mir wichtig dies in aller Öffentlichkeit deutlich herauszustellen.


Seit Jahren ist das vorweihnachtliche Konzert im Seniorenzentrum Stadt Hilden ein fest eingeplanter Termin im Vereinsleben und im Leben des Seniorenzentrums.
Eine Veranstaltung auf die sich die Heimbewohner und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder freuen.


Der Gemischte Chor Hilden-Süd Almrausch hat uns viele schöne Stunden bereitet und er ist auch ein hervorragender Botschafter unserer Stadt.

Ich nutze deshalb gerne die Gelegenheit den Sängerinnen und Sängern, den Mitgliedern des Vorstandes und all denen, die sonst unerwähnt bleiben, die im wahrsten Sinne des Wortes hinter den Kulissen agieren herzlich zu danken.
Sie alle sind ein Teil dessen, was unser Hilden so liebens- und lebenswert macht.

Sie sind ein fester, unverzichtbarer Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens.


Wir wollen und können auf sie nicht verzichten.


Ich nutze gerne die Gelegenheit, den Jubilaren, denen die heutige Feierstunde des Sängerkreises Niederberg gewidmet ist, ganz herzlich zu gratulieren.

Einschließen in meine Glückwünsche möchte ich natürlich auch den Chor Almrausch.

Für die Zukunft wünsche ich Ihnen weiterhin alles Gute und hoffe, dass wir noch viele Ihrer Konzerte genießen dürfen.



Aber nun will ich es mit dem französischen Philosophen Joseph Joubert halten, der meinte: "Ein einziger schöner Klang ist besser als langes Gerede".

In diesem Sinne wünsche ich uns allen noch einen angenehmen Vormittag – jetzt wieder mit schönem Gesang und ohne lange Reden.




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Das letzte Konzert des Chores am Samstag, dem 24. März 2012 um 18:00 Uhr in der Stadthalle Hilden.

 
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